Gorke, Martin
Natur und Kultur, Jg. 4/2 (2003), Seiten 90-104
Die holistische Umweltethik schreibt der gesamten biologischen Vielfalt – allen Individuen, Arten und Lebensräumen – einen Eigenwert zu. Sie ist die einzige ethische Konzeption, die den Schutz von Biodiversität direkt, d.h. ohne Bezug auf irgendwelchen Nutzen für den Menschen, begründen kann. Im vorliegenden Artikel versuche ich, die drei verbreitetsten Einwände gegen diese Ethik zurückzuweisen: 1. Holismus sei überflüssig, 2. Holismus sei nur mit Hilfe starker metaphysischer Vorannahmen rechtfertigbar und 3. Holismus sei nicht praktisch umsetzbar.