Der reale Ressourcenhunger der virtuellen Ökonomie

Schauer, Thomas
Natur und Kultur, Jg. 3/1 (2002), Seiten 73-89

Eine Untersuchung des mit der ‘virtuellen Ökonomie’ verbundenen Ressourcenverbrauchs kommt zu dem Ergebnis, dass der Übergang von der Industrie- zur Informationsgesellschaft im Widerspruch zu bisherigen Annahmen erhebliche Umweltrisiken birgt. Eine Substitutionshypothese, nach der zunehmend reale Vorgänge durch virtuelle, weniger ressourcenaufwändige Vorgänge ersetzt werden, so dass Vorteile für die Umwelt entstehen, ist aufgrund primärer und sekundärer Rebound- Effekte nicht länger haltbar. Sowohl der direkt mit der IT-Hardware verbundene Ressourcenverbrauch als auch die durch die neuen Technologien ermöglichten Veränderungen der Lebensstile lassen befürchten, dass die Informationstechnologien nicht ohne weiteres die erwartete Entlastung für unsere natürliche Umwelt bringen werden. Um die Informationsgesellschaft dennoch in eine nachhaltige Entwicklungsrichtung zu lenken, wird eine Strategie aus drei Komponenten, einem Technologieansatz, einem Bewusstseinsansatz und einem Ansatz veränderter Rahmenbedingungen, vorgeschlagen.

Die ökologische Nachhaltigkeit regionaler Metabolismen:
Materialflussanalysen der Regionen Hamburg, Wien und Leipzig

Hammer, Mark; Giljum, Stefan; Luks, Fred; Winkler, Matthias
Natur und Kultur, Jg. 7/2 (2006), Seiten 41-61

Der Text beschreibt den Materialverbrauch der Regionen Hamburg und Leipzig für die Jahre 1992-2001 sowie für Wien für die Jahre 1995-2003. Mit Hilfe einer Materialflussanalyse wurde der gesamtgesellschaftliche Materialverbrauch in den drei Regionen erhoben und in Beziehung zur wirtschaftlichen Entwicklung gesetzt. Indikatoren für den Materialverbrauch dienen als Maß für ökologische Nachhaltigkeit. Die Darstellung der Beziehung zur wirtschaftlichen Entwicklung erlaubt Rückschlüsse auf die Materialintensität der Ökonomie und ihre Ökoeffizienz. Neben der Darstellung der Ergebnisse beschreibt der Text die methodischen Probleme bei der Erstellung regionaler Materialflussanalysen, diskutiert die Auswirkungen von Materialflüssen hinsichtlich der Flächennutzung und formuliert Herausforderungen für die Regionalstatistik als Grundlage für die Entwicklung regionaler Nachhaltigkeitsindikatoren.

Peak oil: Der Strukturbruch konventioneller Energieerzeugung

Schindler, Jörg; Zittel, Werner
Natur und Kultur, Jg. 7/1 (2006), Seiten 23-41

Der Artikel beschreibt das bevorstehende Fördermaximum von Erdöl. Es wird untersucht, inwieweit die anderen fossilen Energieträger Erdgas oder Kohle sowie die Kernenergie eine weiter wachsende Energieversorgung bei abnehmender Ölverfügbarkeit garantieren können. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist davon auszugehen, dass deren vorhandene Potenziale nicht ausreichen werden, dieses Wachstum zu garantieren. Vermutlich wird das Ölfördermaximum einen Strukturbruch einleiten, der durch den Übergang von fossiler Energieversorgung zu regenerativer Energieversorgung gekennzeichnet ist. Ernsthafte Versorgungsengpässe sind in der Übergangsphase der kommenden 10 bis 30 Jahre zu erwarten. Diese wird vermutlich umso besser überstanden, je geringer die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern ist.

Die Notwendigkeit und Dringlichkeit ökologischer Nachhaltigkeit

Goodland, Robert; Daly, Herman E.
Natur und Kultur, Jg. 5/2 (2004), Seiten 29-48

Das biophysikalisch rigorose Konzept der ökologischen Nachhaltigkeit wird definiert als nicht abnehmendes Natur-Kapital (Naturbestände, die Leistungen oder Ressourcen jetzt und für die Zukunft bieten), als Bewahrung des Natur-Kapitals oder als Aufrechterhaltung der Quellen- und Senkenkapazitäten des Ökosystems. Die ökologische Nachhaltigkeit wird der humanen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit gegenübergestellt und es wird begründet, dass diese vier Bereiche am besten von verschiedenen Disziplinen getrennt voneinander analysiert werden. Verschiedene Formen der Nachhaltigkeit – schwache und starke – werden untersucht und es wird gezeigt, dass ökologische Nachhaltigkeit nicht kultur- oder länderspezifisch ist, sondern vielmehr universal und nicht verhandelbar. Schließlich werden die drei Grundelemente des Konzepts der Tragfähigkeit skizziert und (einige) Vorschläge in das Bemühen um Nachhaltigkeit eingebracht.

Ausgewählte ökologische Auswirkungen unseres Ernährungssystems am Beispiel Klimaschutz

Salmhofer, Christian; Strasser, Andreas; Sopper, Melanie
Natur und Kultur, Jg. 2/2 (2001), Seiten 60-81

Unser Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welche Auswirkungen unser Ernährungssystem auf das Weltklima hat und welche Art von Ernährung aus globaler Sicht als nachhaltig einzustufen wäre. Bilanziert wird das gesamte Ernährungssystem inklusive Landwirtschaft, Verarbeitung, Transport, Konsum und Verteilung. Am Beispiel verschiedener Energiebilanzen wird gezeigt, dass durch eine Reduzierung des Fleischkonsums, durch den Umstieg auf Biolandbau und durch die Bevorzugung regionaler und saisonaler Produkte bis zu 50% des Primärenergieeinsatzes und der CO2-Äquivalente eingespart werden könnten.