Denn sie tun nicht, was sie wissen. Die Herausforderungen der Zukunft sind bekannt – nur handeln wir nicht danach

Kreibich, Rolf

Internationale Politik, Jahrgang 2006, Dezember, Seiten 6-13 http://www.internationalepolitik.de

Klimawandel und Ressourcenraubbau, Globalisierung und Migration: Bereits heute greifen die Megatrends des globalen Wandels tief in alle Lebensbereiche ein. Doch je existenzieller die Probleme, umso kurzatmiger die Politik – die wissenschaftliche Betrachtung zukünftiger Folgen dieser Trends ist unabdingbar für ihre Bewältigung.

Warum blieb der Kollaps im neuzeitlichen Deutschland aus?

Bachmann, Günther
GAIA Jg. 15/4 (2006), Seiten 260-264

„Kollaps“ ist heute in aller Munde. Das Aussterben von Arten schreitet global voran, der Tod der Flussdelphine im Jangtse ist das Symbol des umweltvergessenen Wachstums in China. Flüssige Alpengletscher in Europa, Epidemien, Armut, Krieg und bankrotte Staaten in Afrika: Signale für den Niedergang von Umwelt und Gesellschaft gibt es viele. Geredet wird darüber viel, nachgedacht wenig. Warum manche Gesellschaften kollabieren, welchen Anteil die Umwelt daran hat und was wir von untergegangenen Gesellschaften lernen können, beschreibt Jared Diamond in seinem kürzlich in deutscher Übersetzung erschienenen Buch Kollaps. Lernen für die Zukunft kann man indessen nur mit guten Fragen: Warum blieb ein Kollaps in Deutschland im 18. Jahrhundert aus?

Landnutzung, Energie und industrielle Modernisierung:
Eine historische Perspektive mit Blick in die Zukunft

Krausmann, Fridolin
Natur und Kultur, Jg. 1/2 (2000), Seiten 44-61

Die industrielle Revolution war mit einem Transformationsprozess des gesellschaftlichen Energiesystems verbunden, der zu gravierenden Veränderungen in der Landnutzung, im agrarischen Produktionssystem und im gesellschaftlichen Biomassemetabolismus führte. In diesem Kontext wird eine empirische Untersuchung der Entwicklung der gesellschaftlichen Aneignung von Nettoprimärproduktion in Österreich seit dem frühen 19. Jahrhundert präsentiert. Eine Analyse dieses Transformationsprozesses des gesellschaftlichen Energiesystems ist nicht nur aus einer umwelthistorischen Perspektive interessant, sondern liefert auch Einsichten hinsichtlich der Möglichkeiten und Grenzen einer notwendigen Entwicklung in Richtung einer modernen Solarenergie-Gesellschaft.

Kulturelle Rückständigkeit gefährdet die Zukunft der Menschheit

Catton, William R. Jr.
Natur und Kultur, Jg. 1/2 (2000), Seiten 3-25

Menschliche Gesellschaften, welche die Ökosysteme der Erde über die Tragfähigkeit hinaus nutzen, machen die Vorstellung von der Herrschaft des Menschen hinfällig. Früher erfolgreiche Strategien werden unheilvoll. Bei sechs Milliarden Menschen, die die Erde auf dreierlei Weise nutzen (als Vorratsdepot, Lebensraum und Entsorgungsfläche), verschärfen sich die nutzungsbedingten gegenseitigen Beeinträchtigungen. Technologische Fortschritte, einst progressiv, vergrößern nun den Ressourcenhunger und die Einwirkungen pro Kopf, wodurch die Zahl der Menschen, die der Planet weiterhin erhalten kann, verringert wird. Nachhaltigkeit erfordert enorme Effizienz und eine Periode „negativen Bevölkerungswachstums”.