Die Globalisierung der Landnutzung:
Österreichs Inanspruchnahme von Landfläche in der Welt

Erb, Karl-Heinz
Natur und Kultur, Jg. 3/1 (2002), Seiten 35-56

Die Globalisierung – also die zunehmende internationale Verflechtung von Wirtschaft, Politik und Kultur – ist auch für die nachhaltige Entwicklung von großer Bedeutung. Am Beispiel des ökologischen Fußabdrucks von Österreich in den Jahren 1988 und 2000 wird gezeigt, dass sich die Globalisierung unmittelbar auf die Inanspruchnahme von Landfläche auswirkt. Der globale Handel und die Globalisierung der Produktion führen zu einer Loslösung des Ressourcenverbrauchs von der lokalen Flächenverfügbarkeit. Die Analyse der Landnutzung darf sich somit nicht auf heimische Flächen beschränken. Um dem Wesen der Globalisierung gerecht zu werden, müssen die gesamten materiellen Austauschbeziehungen des sozio-ökonomischen Systems und seine internationalen Verflechtungen berücksichtigt werden.

Überblick über einige normative Ethik-Prinzipien von Biozentrismus und Ökozentrismus

Stenmark, Mikael
Natur und Kultur, Jg. 5/2 (2004), Seiten 88-113

Umweltmanagement und -politik fußen stets auf Werten und ethischen Prinzipien. Daher besteht eine Schlüsselaufgabe der Umweltphilosophen darin, solche Elemente in Umweltmanagement und -politik zu bestimmen und zu bewerten. Der Begriff der nachhaltigen Entwicklung beruht auf Werten und ethischen Prinzipien, die aus einer anthropozentrischen Ethik abgeleitet sind. In diesem Text richte ich die Aufmerksamkeit auf deren wichtigste Gegenspieler und identifiziere zwei Typen von Nicht-Anthropozentrismus, namentlich den Biozentrismus und den Ökozentrismus. Wir müssen jedoch genauer wissen, welche Ethik-Prinzipien laut deren Fürsprechern unser Verhalten gegenüber der Natur sowie unsere Umweltpolitik leiten sollen. Daher ist es das vornehmliche Ziel dieses Textes, den Inhalt solcher normativer Ethik-Prinzipien in Biozentrismus und Ökozentrismus zu bestimmen und zu analysieren.

Instrumente einer nachhaltigen Entwicklung:
Neuer Anlauf für das Jahrhundert der Umwelt

Rogall, Holger; Longo, Fabio
Natur und Kultur, Jg. 5/2 (2004), Seiten 49-70

Während über die Umweltprobleme des 21. Jahrhunderts weit gehend Konsens herrscht, gehen die Ansichten über die Erfolg versprechenden Lösungsstrategien weit auseinander. Viele Autoren sehen eine nachhaltige Entwicklung als einen gesellschaftlichen Prozess, der nur durch den Bewusstseinswandel der Bevölkerung eingeleitet werden kann. Andere Autoren halten die strukturellen Hemmnisse für diesen Prozess für zu groß, als dass diese Strategie eine Aussicht auf Erfolg hätte; sie setzen eher auf eine Änderung der politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen für Konsumenten und Produzenten. Ihnen wird entgegengehalten, dass die Erfolgschancen hierfür auch nicht größer sind, da die öffentliche Diskussion von dem Paradoxon geprägt ist, dass die globalen Umweltprobleme dramatisch zunehmen, die öffentlichen Forderungen nach weiteren Maßnahmen aber zurückgegangen sind und die Widerstände der Lobbys gegen weitere Maßnahmen stärker werden. Dieser Artikel setzt sich aus umweltökonomischer Sicht mit diesen Argumenten auseinander und bewertet die vorhandenen politisch-rechtlichen Instrumente.

Die Notwendigkeit und Dringlichkeit ökologischer Nachhaltigkeit

Goodland, Robert; Daly, Herman E.
Natur und Kultur, Jg. 5/2 (2004), Seiten 29-48

Das biophysikalisch rigorose Konzept der ökologischen Nachhaltigkeit wird definiert als nicht abnehmendes Natur-Kapital (Naturbestände, die Leistungen oder Ressourcen jetzt und für die Zukunft bieten), als Bewahrung des Natur-Kapitals oder als Aufrechterhaltung der Quellen- und Senkenkapazitäten des Ökosystems. Die ökologische Nachhaltigkeit wird der humanen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit gegenübergestellt und es wird begründet, dass diese vier Bereiche am besten von verschiedenen Disziplinen getrennt voneinander analysiert werden. Verschiedene Formen der Nachhaltigkeit – schwache und starke – werden untersucht und es wird gezeigt, dass ökologische Nachhaltigkeit nicht kultur- oder länderspezifisch ist, sondern vielmehr universal und nicht verhandelbar. Schließlich werden die drei Grundelemente des Konzepts der Tragfähigkeit skizziert und (einige) Vorschläge in das Bemühen um Nachhaltigkeit eingebracht.

Nachhaltige Entwicklung und Umweltethik

Stenmark, Mikael
Natur und Kultur, Jg. 4/1 (2003), Seiten 3-33

In diesem Artikel werden die Werte und ethischen Prinzipien erörtert, die von den Entscheidungsträgern in ihrer Umweltpolitik oft als gegeben vorausgesetzt werden. Zunächst wird analysiert, worin die ‘Ethik der nachhaltigen Entwicklung‘ besteht, die uns von der UNO und den Regierungen der Welt ans Herz gelegt wird. Danach stellt dieser Artikel Alternativen zu diesem Ethiktypus vor und legt dar, inwieweit unterschiedliche Umweltethiken (Anthropozentrismus, Biozentrismus und Ökozentrismus) sich auch für verschiedene Ziele des Umweltmanagements aussprechen und unterschiedliche politische Strategien in Bezug auf Bevölkerungswachstum, Landwirtschaft sowie Schutz und Management von Wildnisgebieten und gefährdeten Arten hervorbringen.