Schmuck, Peter
Natur und Kultur, Jg. 6/2 (2005), Seiten 84-99
Nachhaltige Entwicklung wird zwar immer stärker eingefordert, konnte bislang jedoch im globalen Rahmen nicht realisiert werden. Dies kann daran liegen, dass die Wertpräferenzen von Industriegesellschaften im Widerspruch zum Leitbild der nachhaltigen Entwicklung stehen. Um diese Annahme zu prüfen, werden aus einer philosophischen und einer psychologischen Perspektive heraus Werteklassifikationen analysiert. Folgende Dreiteilung von Werten bietet sich an: egoorientierte, soziale und ökologische. Für nachhaltige Entwicklung sind zum einen soziale Werthaltungen unabdingbar (intra- und intergenerationelle Gerechtigkeit), zum anderen ökologische Werthaltungen, die nicht-menschlichem und menschlichem Leben das gleiche Existenzrecht zugestehen (Gerechtigkeit zwischen Spezies, wie in der Erd-Charta formuliert). Den Ausklang bilden Gedanken zur Förderung dieser Werthaltungen.