Van der Wal, Koo
Natur und Kultur, Jg. 2/2 (2001), Seiten 82-98
Das fortwährende Misslingen der gängigen Umweltpolitik führt zum Schluss, dass die Umweltkrise kein Betriebsunfall der modernen Gesellschaft ist, sondern ein Problem, das in einem engen Zusammenhang mit der modernen Lebensweise steht. Lebensweisen besitzen eine ideelle Dimension: Menschen orientieren sich bei ihrem Handeln an einem Wirklichkeits- und Selbstbild, an Überzeugungen in Bezug auf Gut und Böse usw. Der Artikel analysiert drei Grundzüge des modernen Bezugsrahmens: die Entzauberung der Wirklichkeit, ein aktivistisches Selbstbild und einen radikalen Anthropozentrismus. Zum Schluss wird die Frage erörtert, ob eine Korrektur des dominanten Denkrahmens möglich ist und wie sie untermauert werden könnte.