Stähli, Fridolin
Natur und Kultur, Jg. 2/2 (2001), Seiten 99-110
Was die alternativen Umweltethiken im Kern letztlich fordern, ist eine neue Wahrnehmung, eine neue Sicht auf die Natur und auf uns selbst, mehr Achtsamkeit, Respekt und Wachheit, mehr Grosszügigkeit, Offenheit und Mitgefühl gegenüber allem, was lebt und ist. Ich bin besorgt um mich selbst, um die anderen (Familie, Freunde, Fremde), um alles Lebendige (Tiere und Pflanzen) und alle natürlichen Erscheinungen (Elemente, Steine) und Ganzheiten, kurz um alles Sein im Werden und Vergehen. Könnten wir es nicht als die Lebensaufgabe von Menschen sehen, sich in eine Bewusstseinsverfassung ‘hineinzupraktizieren’, in der es selbstverständlich ist, nicht Beherrscher, sondern Behüter zu sein?