Steffen, Will et al.
Natur und Kultur, Jg. 6/1 (2005), Seiten 73-92
Nichtlineare, sprunghafte Veränderungen wesentlicher Funktionsmerkmale des Systems Erde sind möglich und haben tatsächlich bereits stattgefunden. Zu den bekannten Beispielen zählen die thermohaline Zirkulation im Nordatlantik sowie die Bildung des Ozonlochs über der Antarktis. Letzteres zeigt, dass der Mensch durch sein Handeln solche oder noch außerhalb unserer Vorstellung liegende Instabilitäten im System Erde auslösen kann. Sprunghafte Veränderungen können durchaus der bedeutsamste Aspekt des globalen Wandels sein. Es wird unerreichbar sein, alle potentiellen sprunghaften Veränderungen in allen Komponenten des Systems Erde vorauszuahnen. Weitere Überraschungen sind also nicht nur möglich; wir sollten sie erwarten.