Henrich, Károly
Natur und Kultur, Jg. 4/1 (2003), Seiten 34-54
Das wandlungsreiche Zusammenspiel von fördernd-schöpferischen und feindlichzerstörerischen Kräften bildet ein wesentliches Merkmal der Entwicklungsgeschichte des Lebens, dem für die Nachhaltigkeitswissenschaft große Bedeutung zukommt. Angesichts dieser Tatsache können Feind-Opfer-Metaphern hilfreich für das Verständnis der zerstörerischen Beziehungen der Menschen zur Natur sein. Den vier hier näher betrachteten bildhaften Vorstellungen – Kriegs-, Raubtier-, Schmarotzerund Krebsmetapher – ist allerdings ein wichtiger Mangel gemeinsam: Sie erfassen nur unzureichend die langfristige Eskalation der Zerstörungsmöglichkeiten und der Gewaltausübung, die eine handlungsbezogene Erklärung der ständig zunehmenden Nachhaltigkeitsverletzungen berücksichtigen muss.