Verbeek, Bernhard
Natur und Kultur, Jg. 1/1 (2000), Seiten 3-16
Genprogramme generieren menschliche Gehirne; diese induzieren Psychen, die miteinander lebhaft interagieren und ein neuartiges evolutionäres Phänomen erzeugen: Kultur. Deren Existenz ist zwar weiter auf die Existenz der konservativen Genprogramme angewiesen, aber Änderungen in der Kultur sind weder strikt an neue Generationen, noch an Änderungen in den Genen gebunden. Eine Folge ist der atemberaubende Umbau unseres Planeten. Der noch blühende Baum einer globalen Einheitskultur wird sich selbst von seinen Wurzeln absägen, wenn die beschleunigte Kultur weiter blind wie die organismische Evolution fortschreitet.