Gorke, Martin
Natur und Kultur, Jg. 1/2 (2000), Seiten 86-105
Die holistische Umweltethik schreibt allen Naturwesen und Gesamtsystemen einen Eigenwert zu. Ich argumentiere in drei Schritten für diese Ethik: Erstens lege ich dar, dass es eine elementare moralische Intuition gibt, die für den Holismus spricht. Zweitens zeige ich, dass sich der Holismus auch rational rechtfertigen lässt: Der universale Charakter der Moral verbietet es, irgendwelche Naturwesen aus der Moralgemeinschaft auszuschließen. Drittens führe ich vier Gesichtspunkte ins Feld, die davon abraten lassen, im Naturschutz aus pragmatischen Gründen lieber aufgeklärt anthropozentrisch statt holistisch zu argumentieren.