Scherhorn, Gerhard
Natur und Kultur, Jg. 5/1 (2004), Seiten 65-81
Die Südseeinsel Nauru wurde durch Phosphatabbau ökologisch zerstört, aber mit einem Fonds in solcher Höhe entschädigt, dass die jährlichen Zinsen der Insel in den 1990er Jahren ein größeres Volkseinkommen verschafften, als sie es durch nachhaltiges Wirtschaften hätte erringen können. Dennoch lässt sich am Beispiel der Insel zeigen, dass Naturkapital nicht durch Finanzkapital substituierbar ist. Durch kurzsichtige Konzepte von ‘schwacher Nachhaltigkeit’ darf man sich nicht darüber hinwegtäuschen lassen, dass generalisierbar nur ein Nachhaltigkeitsbegriff sein kann, der insbesondere drei Bedingungen genügt: Erhaltung des kritischen Naturkapitals, Wiedergewinnung der eingesetzten Stoffe, Eindämmung der Kapitalexpansion.