Van der Wal, Koo
Natur und Kultur, Jg. 4/1 (2003), Seiten 100-119
Ausgangspunkt dieses Aufsatzes sind die schädlichen Effekte des heutigen, durch die Ökonomie dominierten Globalisierungsprozesses auf die sozial-kulturelle und die ökologische Nachhaltigkeit. Drei Thesen werden vorgebracht: 1) Die Verselbstständigung der modernen Ökonomie (von der Politik und den anderen Sektoren des Sozialsystems) hängt mit dem Bezugsrahmen zusammen, an dem sich die moderne Gesellschaft orientiert. In diesem Bezugsrahmen ist Maßlosigkeit, und daher die inhärente Nichtnachhaltigkeit der modernen Lebensweise, enthalten. 2) Der heutige Globalisierungsprozess bedeutet die weltweite Verbreitung des westlichen Gesellschaftstypus, einschließlich der ihm eigenen Nichtnachhaltigkeit. 3) Eine nachhaltige Gesellschaft erfordert einen anderen Orientierungsrahmen; dessen Konturen (Schlüsselbegriffe Offenheit und Verbundenheit) werden skizziert.