Grober, Ulrich
Natur und Kultur, Jg. 3/2 (2002), Seiten 112-119
Den Schluss-Stein zu dem Buch und zu seinem Lebenswerk setzt ein Essay mit dem Titel ‘Land-Ethik’. Es ist ein – auch für heutige Leser – aufregend subversiver Text. Leopold weitet das Gebiet aus, das Ethik in Zeiten der ökologischen Krise zu umfassen hat. Sie kann sich nicht mehr allein auf den Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen in einem Gemeinwesen beschränken. „Die Land-Ethik erweitert lediglich die Grenzen des Gemeinwesens und schließt Böden, Gewässer, Pflanzen und Tiere, also – zusammengefasst – das Land, ein. (…) Eine Land-Ethik wandelt die Rolle des Homo sapiens vom Eroberer der Landgemeinschaft zu einem einfachen Mitglied und Bürger in ihr. Das verlangt seine Achtung vor dem Mitmenschen und auch Achtung vor der Gemeinschaft als solcher.“