Paech, Niko
Natur und Kultur, Jg. 6/1 (2005), Seiten 52-72
Dieser Beitrag untersucht, ob die beiden wichtigsten Nachhaltigkeitskonzeptionen, nämlich ökologische Konsistenz und Dematerialisierung, eine Abkoppelung des Wirtschaftswachstums vom Naturverbrauch ermöglichen. Die Konsistenzstrategie zielt darauf, ökonomische Prozesse als System geschlossener Kreisläufe zu organisieren. Demnach entfielen Abfälle, Emissionen und andere Umweltschädigungen, weil Stoffumsätze in den ökologischen Haushalt eingebettet wären. Demgegenüber basiert die Dematerialisierungsvision auf einer mengenmäßigen Verringerung der Ressourcen- und Energieinputs, die zur Generierung eines bestimmten Resultats erforderlich sind. Dies kann auf Basis ökoeffizienter Produkte, Verfahren und Dienstleistungen erfolgen. Beide Ansätze scheitern nicht nur daran, weiteres Wirtschaftswachstum ökologisch zu entschärfen, sondern immunisieren das Gesamtsystem gegen einen kulturellen Wandel in Richtung suffizienter Lebensstile.