Meadows, Dennis; Seiler, Thomas
Natur und Kultur, Jg. 6/2 (2005), Seiten 19-37
Mit dem Buch „Grenzen des Wachstums” präsentierten wir eine anschauliche Reihe globaler Zukunftsszenarien, die unser Computermodell errechnet hatte. Die meisten Szenarien zeigten einen Kollaps, manche aber die Möglichkeit nachhaltiger Entwicklung. Auf der Grundlage dieser Szenarien kamen wir zu der Feststellung, dass die Weltgemeinschaft ihre Grenzen gegenüber der Natur irgendwann in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts überschreiten würde, wenn die Verhaltensweisen nicht einschneidend verändert werden. Das wahrscheinlichste Resultat wäre dann ein Zusammenbruch. 30 Jahre später warfen wir nun einen Blick zurück, führten die Analyse von Neuem durch und stellten fest, dass die Aussagen von 1972 im Wesentlichen korrekt waren. Allerdings haben wir inzwischen natürlich 30 Jahre verloren. Und während wir 1972 noch einen komfortablen Abstand zur Grenze der Tragfähigkeit hatten – d.h. Bevölkerung und Industrie hatten noch Raum zu wachsen –, haben wir diese Grenze nun bereits deutlich überschritten.