Schauer, Thomas
Natur und Kultur, Jg. 3/1 (2002), Seiten 73-89
Eine Untersuchung des mit der ‘virtuellen Ökonomie’ verbundenen Ressourcenverbrauchs kommt zu dem Ergebnis, dass der Übergang von der Industrie- zur Informationsgesellschaft im Widerspruch zu bisherigen Annahmen erhebliche Umweltrisiken birgt. Eine Substitutionshypothese, nach der zunehmend reale Vorgänge durch virtuelle, weniger ressourcenaufwändige Vorgänge ersetzt werden, so dass Vorteile für die Umwelt entstehen, ist aufgrund primärer und sekundärer Rebound- Effekte nicht länger haltbar. Sowohl der direkt mit der IT-Hardware verbundene Ressourcenverbrauch als auch die durch die neuen Technologien ermöglichten Veränderungen der Lebensstile lassen befürchten, dass die Informationstechnologien nicht ohne weiteres die erwartete Entlastung für unsere natürliche Umwelt bringen werden. Um die Informationsgesellschaft dennoch in eine nachhaltige Entwicklungsrichtung zu lenken, wird eine Strategie aus drei Komponenten, einem Technologieansatz, einem Bewusstseinsansatz und einem Ansatz veränderter Rahmenbedingungen, vorgeschlagen.