Rogall, Holger; Longo, Fabio
Natur und Kultur, Jg. 5/2 (2004), Seiten 49-70
Während über die Umweltprobleme des 21. Jahrhunderts weit gehend Konsens herrscht, gehen die Ansichten über die Erfolg versprechenden Lösungsstrategien weit auseinander. Viele Autoren sehen eine nachhaltige Entwicklung als einen gesellschaftlichen Prozess, der nur durch den Bewusstseinswandel der Bevölkerung eingeleitet werden kann. Andere Autoren halten die strukturellen Hemmnisse für diesen Prozess für zu groß, als dass diese Strategie eine Aussicht auf Erfolg hätte; sie setzen eher auf eine Änderung der politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen für Konsumenten und Produzenten. Ihnen wird entgegengehalten, dass die Erfolgschancen hierfür auch nicht größer sind, da die öffentliche Diskussion von dem Paradoxon geprägt ist, dass die globalen Umweltprobleme dramatisch zunehmen, die öffentlichen Forderungen nach weiteren Maßnahmen aber zurückgegangen sind und die Widerstände der Lobbys gegen weitere Maßnahmen stärker werden. Dieser Artikel setzt sich aus umweltökonomischer Sicht mit diesen Argumenten auseinander und bewertet die vorhandenen politisch-rechtlichen Instrumente.